JFCurry
2005-10-10 20:58:46 UTC
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NDR, Montag, heute, Spielfilm/Dokumentation 23:45 - 01:15 Uhr
Todesstrafe für eine Lüge
Der Fall Riechmann 2004
Im Oktober 1987 wird in Miami die deutsche Touristin Kersten Kischnick
erschossen. Ihr Freund Dieter Riechmann wird verhaftet - obwohl er
beharrlich seine Unschuld beteuert und von einem Überfall spricht. Die
Mordermittler haben weder Tatzeugen, Tatwaffe, noch einen Tatort. Trotzdem
wird er 1988 in einem reinen Indizienprozess wegen Mordes zum Tod auf dem
elektrischen Stuhl verurteilt.
Seit 1997 durchforscht der Journalist und Dokumentarfilmer Peter F. Müller
Tausende Seiten von Prozess- und Ermittlungsakten, sucht Zeugen und lässt
die forensischen Gutachten von unabhängigen Experten prüfen. Er kommt zu der
Erkenntnis, dass Dieter Riechmann seine Freundin tatsächlich nicht ermordet
haben kann. Zwei Aussagen lassen den Fall plötzlich in einem ganz anderen
Licht erscheinen.
Ein ehemaliger Kronzeuge der Anklage hat zugegeben, dass seine damalige
belastende Aussage gegen den Mithäftling Dieter Riechmann von der
Staatsanwaltschaft gekauft wurde, ein anderer Zeuge des Mordes hat Dieter
Riechmanns Version vom Tathergang bestätigt. Basierend auf den neuen
Erkenntnissen, die 2001 in der ARD-Dokumentation 'Häftling Nr. 113993'
veröffentlicht wurden, gab das Bezirksgericht von Miami dem Antrag von
Riechmanns Anwälten auf Eröffnung eines neuen Beweisaufnahmeverfahrens
statt. Die Recherchen haben die Fragwürdigkeit der Verurteilung von Dieter
Riechmann offengelegt. Sie enthüllten eine endlose Reihe skandalöser
Vorgänge im Laufe der Ermittlungen und während des Prozesses. Offensichtlich
hatten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht vor Manipulationen, Täuschungen
und sogar Meineiden zurückgeschreckt.
Und genau das sollten Dieter Riechmann und seine Anwälte jetzt noch einmal
erleben. Den neuen Staatsanwälten ist nur eines wichtig: Sie kämpfen für die
Aufrechterhaltung des Todesurteils um jeden Preis. Dabei schrecken sie auch
nicht vor neuerlichen Manipulationen und Lügen zurück. Und sie haben Erfolg
damit. Trotz neuer Zeugen, trotz des Nachweises der Verteidigung, dass die
damaligen Staatsanwälte ihren Kronzeugen mit Vergünstigungen und dem
Versprechen vorzeitiger Haftentlassung 'gekauft' haben, wird es nach dem
Urteil des Richters vorerst keinen neuen Prozess für Dieter Riechmann geben.
Doch die Dokumentation dieser dunklen Seite des Rechtssystems in den USA,
ist nur ein Teil der tragischen Geschichte. Filmautor Peter F. Müller ließ
nicht locker. Seine weiteren Recherchen haben dem 'Fall Riechmann' eine
dramatische Wende gegeben:
Dieter Riechmann hat zwar seine Freundin nicht ermordet, aber es war kein
Zufall, dass sie in dieser dunklen Gegend Miamis waren, als Kersten
Kischnick erschossen wurde. Und darüber hat Dieter Riechmann nie die
Wahrheit gesagt.
Der Film zeichnet den Fall Riechmann nach und dokumentiert in
eindrucksvoller Nähe die jahrelange Auseinandersetzung um ein neues
Verfahren für Dieter Riechmann. Stück für Stück werden die Lügen aufgedeckt,
die den Fall Riechmann seit 1987 durchziehen. Die Suche nach Zeugen und
deren Aussagen wird ebenso dokumentiert wie das Geschehen im Gerichtssaal
und die Arbeit der Anwälte. Am Ende bleibt die erschütternde Erkenntnis, wie
wenig die Wahrheit im amerikanischen Rechtssystem eine Rolle spielt.
NDR, Montag, heute, Spielfilm/Dokumentation 23:45 - 01:15 Uhr
Todesstrafe für eine Lüge
Der Fall Riechmann 2004
Im Oktober 1987 wird in Miami die deutsche Touristin Kersten Kischnick
erschossen. Ihr Freund Dieter Riechmann wird verhaftet - obwohl er
beharrlich seine Unschuld beteuert und von einem Überfall spricht. Die
Mordermittler haben weder Tatzeugen, Tatwaffe, noch einen Tatort. Trotzdem
wird er 1988 in einem reinen Indizienprozess wegen Mordes zum Tod auf dem
elektrischen Stuhl verurteilt.
Seit 1997 durchforscht der Journalist und Dokumentarfilmer Peter F. Müller
Tausende Seiten von Prozess- und Ermittlungsakten, sucht Zeugen und lässt
die forensischen Gutachten von unabhängigen Experten prüfen. Er kommt zu der
Erkenntnis, dass Dieter Riechmann seine Freundin tatsächlich nicht ermordet
haben kann. Zwei Aussagen lassen den Fall plötzlich in einem ganz anderen
Licht erscheinen.
Ein ehemaliger Kronzeuge der Anklage hat zugegeben, dass seine damalige
belastende Aussage gegen den Mithäftling Dieter Riechmann von der
Staatsanwaltschaft gekauft wurde, ein anderer Zeuge des Mordes hat Dieter
Riechmanns Version vom Tathergang bestätigt. Basierend auf den neuen
Erkenntnissen, die 2001 in der ARD-Dokumentation 'Häftling Nr. 113993'
veröffentlicht wurden, gab das Bezirksgericht von Miami dem Antrag von
Riechmanns Anwälten auf Eröffnung eines neuen Beweisaufnahmeverfahrens
statt. Die Recherchen haben die Fragwürdigkeit der Verurteilung von Dieter
Riechmann offengelegt. Sie enthüllten eine endlose Reihe skandalöser
Vorgänge im Laufe der Ermittlungen und während des Prozesses. Offensichtlich
hatten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht vor Manipulationen, Täuschungen
und sogar Meineiden zurückgeschreckt.
Und genau das sollten Dieter Riechmann und seine Anwälte jetzt noch einmal
erleben. Den neuen Staatsanwälten ist nur eines wichtig: Sie kämpfen für die
Aufrechterhaltung des Todesurteils um jeden Preis. Dabei schrecken sie auch
nicht vor neuerlichen Manipulationen und Lügen zurück. Und sie haben Erfolg
damit. Trotz neuer Zeugen, trotz des Nachweises der Verteidigung, dass die
damaligen Staatsanwälte ihren Kronzeugen mit Vergünstigungen und dem
Versprechen vorzeitiger Haftentlassung 'gekauft' haben, wird es nach dem
Urteil des Richters vorerst keinen neuen Prozess für Dieter Riechmann geben.
Doch die Dokumentation dieser dunklen Seite des Rechtssystems in den USA,
ist nur ein Teil der tragischen Geschichte. Filmautor Peter F. Müller ließ
nicht locker. Seine weiteren Recherchen haben dem 'Fall Riechmann' eine
dramatische Wende gegeben:
Dieter Riechmann hat zwar seine Freundin nicht ermordet, aber es war kein
Zufall, dass sie in dieser dunklen Gegend Miamis waren, als Kersten
Kischnick erschossen wurde. Und darüber hat Dieter Riechmann nie die
Wahrheit gesagt.
Der Film zeichnet den Fall Riechmann nach und dokumentiert in
eindrucksvoller Nähe die jahrelange Auseinandersetzung um ein neues
Verfahren für Dieter Riechmann. Stück für Stück werden die Lügen aufgedeckt,
die den Fall Riechmann seit 1987 durchziehen. Die Suche nach Zeugen und
deren Aussagen wird ebenso dokumentiert wie das Geschehen im Gerichtssaal
und die Arbeit der Anwälte. Am Ende bleibt die erschütternde Erkenntnis, wie
wenig die Wahrheit im amerikanischen Rechtssystem eine Rolle spielt.